Walter E. L. Marx
*04.02.1905 in Herdecke als Sohn von Ernst und Klara Marx,
mit 14 Jahren Beginn einer kaufmännischen Lehre in Wolfenbüttel
ab 01.07.1932 wohnhaft in Hagen, Stresemannstr. 18
1938 Arbeit in Köln und Umzug dorthin
16.11.1938 bis 07.03.1939 im KZ Dachau inhaftiert
22.10.1941 von Köln nach Litzmannstadt deportiert
16.11.1941 rituelle Heirat mit Elisabeth Goldstein (geb. am 12.10.1900 in Bornheim) im Ghetto Litzmannstadt
1942 im Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) ermordet
Die Familie von Walter Marx war in Herdecke alteingesessen. Sein Vater, Ernst Marx (Jg. 1868) betrieb bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1920 in zweiter Generation die Textil- und Möbelhandlung Reifenberg an der Ecke Haupt- und Wetterstraße. Walter hat 2 Geschwister, Friedrich-Walter (Jg. 1900) und Charlotte (Jg. 1903), die beide früh sterben, Friedrich 1924, Charlotte 1928. Beide sind – wie der Vater - in Herdecke auf dem Friedhof an der Zeppelinstraße beerdigt. Nachdem die Mutter das Geschäft 1932 im Alter von 60 Jahren aufgegeben hatte, zieht sie zu ihrem Sohn in die Stresemannstraße nach Hagen. Spätestens 1938 verzieht Walter Marx nach Köln, um dort als Elektriker zu arbeiten. Nach dem Progromnacht wird er verhaftet und am 16.11.ins KZ Dachau eingeliefert. Er erhält die Häftlingsnummer 27259 und bleibt bis zum 07.03. 1939 in Haft. Seine letzte Wohnung ist am Zülpicher Platz 4.
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Meldekarte von Walter E. L. Marx (Quelle: StadtA Herdecke) Foto des Wohn- und Geschäftshauses S. Reifenberg in der Wetterstraße 1, in dem Walter Marx aufgewachsen ist. (Foto: Ernst Koppe) Entlassungsschein Walter Marx aus dem KZ Dachau 7. 3. 1939 (Quelle: ITS Arolsen) Stolpersteine für Walter Marx in Köln am Zülpicher Platz 4 (Foto: http://www.museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/pages/ 1196.aspx?s=1196&stid=681&buchstabe=M)
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Im Herbst 1941, als die Deportationen in den Osten beginnen, leben in Köln noch mehr als 6.000 Juden. Am 17. Oktober 1941 erhält Walter Marx mit ca. 1.000 anderen Kölner Juden die Aufforderung, sich am 21. Oktober morgens um 7.00 Uhr an der Messehalle Köln-Deutz einzufinden. Am Abend wurden sie zum Bahnhof Köln-Deutz geführt und in einen Sonderzug „verladen“, acht Personen in je einem 6er-Abteil. Am nächsten Morgen ist die Abfahrt nach Lodz, damals von den deutschen Besatzern Litzmannstadt genannt. Es ist die erste Deportation von Kölner Juden in den Osten. Die Deportierten kommen ins Ghetto von Litzmannstadt. Walter Marx wohnt in der Franzstraße 129/11. Im Frühjahr 1942 wird Walter Marx und Elisabeth Goldstein dann mit mehr als 1.000 Kölner Juden aus dem Ghetto in das knapp 55 Kilometer nordwestlich gelegene Kulmhof verlegt und dort in mobilen Gaswagen ermordet. Als Todesdatum ist der 08.05.1942 festgehalten.
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http://www.getto-chronik.de/de/album http://www.museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/pages/392.aspx?s=392#!prettyPhoto |