Hetti Schild, geb. Neugarten
*09.10.1887 in Herdecke als Tochter des Händlers Herz Neugarten und der Mutter Johanna, geb. Wolff
15.08.1911 Heirat mit dem Kaufmann Hermann Schild (geb am 10.05.1885 in Ulmbach bei Fulda) und Umzug nach Köln-Mülheim
07.12.1941 Deportation nach Riga
21.12.1943 Hetti Neugarten stirbt dort im Arbeitslager
Die Familie Neugarten ist lange Zeit im Raum Herdecke-Wetter-Witten ansässig gewesen. In Herdecke nachzuweisen ist sie nur für den Zeitraum, von ihrer Heirat am 23. 1. 1878 bis ca. 1895. In dieser Zeit werden sieben Kinder geboren, neben Hetti noch Jeanette (Jg. 1878), Gustav (Jg. 1880), Sally (Jg. 1884),Elfriede (Jg. 1885), Selma (Jg. 1882) und Willi (Jg. 1889). In den 1890er Jahren verzieht die Familie aus Herdecke. Ihr Ehemann Hermann Schild betreibt in Köln-Mülheim an der Wallstraße 43 ein gut laufendes Schuhgeschäft. Sie bekommen drei Kinder, die Söhne Erwin (Jg. 1920) und Kurt (Jg. 1912) sowie eine Tochter, Margot (Jg. 1922). Nach dem 9. November 1938 werden die jüdischen Bürger in sog. Judenhäuser konzentriert. Die Familie Schild muss in ein solches Haus in der Maria-Hilf-Straße 17 umziehen. Während alle drei Kinder den Holocaust überleben, werden Hetti und Hermann in Riga ermordet. Der Sohn Erwin, der in Kanada als Rabbi arbeitet, schildert in seinem Buch „The very narrow Bridge“ das Schicksal seiner Familie.
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Verlobung von Hetti Neugarten und Hermann Schild (Quelle: http://www.geschichtswerkstatt-muelheim.de/ Bilder/jlspiegel.pdf) Das Schuhgeschäft von Hermann und Hetti Schild in der Wallstraße in Köln-Mülheim (Quelle: http://www.geschichtswerkstatt-muelheim.de/ Bilder/jlspiegel.pdf) Hetti Schild im Jahre 1929 (Quelle: http://www.crestwood.on.ca/ohp/schild-erwin/) Das letzte Familienbild zeigt das Ehepaar Schild mit den drei Kindern (Quelle: http://www.crestwood.on.ca/wp-content/uploads/2014/01/11.-Rabbi-Schilds-final-family-photo.jpg) Hetti und Hermann Schild im Jahre 1939 (Quelle: http://www.crestwood.on.ca/ohp/schild-erwin/) Stolperstein für Hetti Schild, geb. Neugarten, in Köln-Mülheim (Quelle:http://www.museenkoeln.de/ns-okumentationszentrum/pages/ 1196.aspx?s=1196&stid=1675&buchstabe=S)
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Im Oktober 1941 beginnen in Köln die Deportationen der jüdischen Bürger in den Osten. Mit dem Schreiben der „Synagogengemeinde Köln“ vom 13. 11. 1941 werden alle Kölner Juden auf die nächste Deportation eingestimmt. Die genaue Festlegung, wen es diesmal treffen soll, erfolgt später. Hetti Neugarten, ihr Mann und die 19-jährige Tochter Margot werden für die dritte Deportation bestimmt, die eigentlich nach Minsk gehen soll, aber kurzfristig nach Riga umgelegt wird. Der Transport geht ab Bahnhof Deutz-Tief in alten Personenzügen der 3. Klasse und dauert drei Tage. Die ca. 1.000 Kölner Juden sind der erste Transport aus Deutschland, der tatsächlich in das Ghetto von Riga geschafft wird. Die ankommenden Kölner stoßen in den Straßen und Unterkünften auf die Spuren des unmittelbar vorher hier erfolgten Massenmords an 25.000 lettischen Juden. Hetti Neugarten stirbt am 21.12.1943 in einem vom Ghetto beschickten Arbeitslager, das Schicksal von Hermann Schild ist ungeklärt, die Tochter Margot überlebt das Ghetto.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Ghetto_Riga http://zeitzeuge.de/schild.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Erwin_Schild http://www.crestwood.on.ca/ohp/schild-erwin/
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